Akzeptanz

…von dem, was ist… von allem, was ist? Und wenn ja, wie?

Oh, würde es doch einen einfachen Weg geben,

alles zu akzeptieren, in dem Sinne, dass man sich nicht mehr wehrt gegen das, was ohnehin schon ist. Wäre es doch so einfach, allen zu verzeihen, die Vergangenheit abzuschließen, alles loszulassen.

Das Netz ist voll von „vergeben und loslassen-Tipps“ …Workshops, um ein neuer Mensch zu werden, ohne Ballast… Und mir ist auch klar, wie heilsam es ist, zu verzeihen. Nur ich – und vielleicht bin ich damit nicht allein – kann NOCH nicht alles verzeihen. Ich muss deswegen nicht mehr verurteilen… Aber alle Wut habe ich noch nicht im Griff. Muss ich das denn wirklich? Ich glaube nicht.

Gehört es nicht zum Menschsein, Wut zu empfinden? Diese dann richtig einordnen und transformieren können – JA!

Aber ich rate davon ab, „dunkle, negative“ Gefühle zu unterdrücken. Sie überwältigen dich irgendwann von hinten, wenn du gerade glaubst, sicher zu sein. Bin ich dann jetzt deswegen nicht mehr spirituell? Okay, dann bin ich es eben nicht. Erwartet jemand, dass eine Schamanin alles unter Kontrolle hat, alle negativen Gefühle aufgelöst und nur noch Licht kennt, die Dunkelheit „überwunden“ hat? Dann bin ich sicher in dessen Augen keine Schamanin.

Die Dunkelheit kann man nicht überwinden. Aber man kann sich in ihr zurechtfinden, man kann sie integrieren, sich ihrer bewusst sein… Und als Wanderer in der Geisterwelt kann man sie angstfrei betreten, um zu erledigen, was auch immer dort zu erledigen ist.

Akzeptanz von allem, was ist, bedeutet nicht, sich wehrlos zu ergeben und sich alles gefallen zu lassen. Im Gegenteil, wenn ich mir eingestehe, dass ich betrogen wurde, kann ich besser adäquate Schritte einleiten, als wenn ich mir alles schönrede! Klarer Blick. Integrität. Sein so, wie man ist, samt seiner Wut und von mir aus auch mal Hass, samt allem, was wir so gerne unterstellen, dass es alle anderen haben, nur nicht man selbst…

Aber solange wir es verleugnen, hat es die Macht über uns. Es macht! Mit uns! Oft! Was es will! Solange wir es nicht akzeptieren. Und VERSCHMELZEN… mit dem Moment. Ihn fühlen und leben und Wellen von Gefühlen durch uns fluten lassen. Ohne Bewertung. Mutter Natur um Hilfe bitten.

— Hier knie ich. Auf dem Boden, der mich nährt. Auf deinem Körper. Ich verschmelze. Ich bin Natur. Ich bin gemacht aus dir. Ich werde wieder zurückkehren zu dir. Ich bitte dich, aufzunehmen, was mir schadet. DANKE! —

Eure CHIA

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