Spiritualität und Selbstverteidigung

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Tach zusammen 😉 

Ist einige Zeit her, dass hier was in den Blog gestellt wurde. Ich schiebe hier nicht den Zeitmangel vor – der ohnehin viel zu oft herhalten muss – sondern ganz was anderes: Es hätte soviele Themen gegeben, dass ich einfach nicht mehr wusste, wo überhaupt anfangen.

Nun fange ich an. Und stelle hier ein Thema in den Vordergrund, das mich – in anderer Form – schon sehr lange begleitet. Vielleicht sind es gar mehrere Leben.

WO ist die Grenze zwischen „die eigene Grenze nicht überschreiten lassen, seinen Raum wahren, für sich selbst einstehen“ und „nicht nicht unnötig Energie geben in Dinge, Personen, Ereignisse, die durch diese Energie vielleicht nur genährt werden“?

Meine eigene Beobachtung zeigt seit vielen Jahren, dass es sowohl im Gesundheitswesen als auch – vor allem – in der spirituellen „Szene“ nicht sehr gut angesehen ist, wenn jemand sich verteidigt. Sei es gegen was auch immer. Es heißt, man würde „dem anderen Energie geben“, man wäre nicht „erleuchtet genug“, weise Menschen würden alles Gute wünschen und gehen, wenn ihnen etwas nicht passt, das Außen wäre nur der Spiegel des Innen und deswegen solle man immer nur innen etwas ändern… und ich bin mir sicher, nicht nur ich könnte noch tausende solcher Beispiele aufzählen. Mich selbst eingenommen, die ich auch schon gepostet habe, dass man Dinge in Liebe annehmen und dann gehen lassen oll.

Dies alles hat seine Berechtigung. Ich will weder mir selbst noch anderen, sicherlich sehr erfahrenen Personen, widersprechen.

Trotzdem gibt es nach meiner Meinung hier einmal einen Punkt zu machen. Und zwar den Punkt, wo in der heutigen Zeit eine Art Lähmung eingetreten ist. Eine Lähmung, wo man sich fast dafür schämen möchte, wenn man sich etwas nicht mehr gefallen lässt. Eine Lähmung, wo man, wenn der andere nur eine niedere Form des Bewusstseins manifestiert und sicherlich auch bei mir Ankerplätze für seine/ihre Angriffe vorhanden sind, schon fast „daliegt und sich verprügeln lässt, ohne sich zu verteidigen“ – weil das hat man ja sicherlich schließlich auch irgendwie manifestiert. Jeder, der soetwas für seinen Weg hält, dem Wünsche ich natürlich alles Gute dabei.

Meiner subjektiven Meinung nach geht es in der Spiritualität und Selbstfindung aber nicht nur danach, sich möglichst heilig zu verhalten, nie ein Widerwort zu geben und sich, wenn überhaupt, dann rauszuhalten. Es geht darum, wieder zu lernen, für sich selbst einzustehen. In die Aktivität zu kommen. Mut zu fassen, sich selbst und anderen zu helfen ( Thema Zivilcourage: Führt man das alles ins Absurdum, könnte man es ja sogar rechtfertigen, bei einem Gewaltverbrechen an einem Menschen zuzusehen und währenddessen zu versuchen, das ganze in Liebe anzunehmen ). Es geht darum sich zu erlauben, seinen Raum auf dieser Welt einzunehmen und auch für die eigene Würde einzustehen. Sich zu erlauben, seine Freunde, Verwandten, Bekannten, nahestehenden Menschen einmal in Schutz zu nehmen und nicht nur dazusitzen und zu sagen: Das ist der Konflikt von x und y, da mische ich mich nicht ein. Ja wenn sich niemand mehr irgendwo einmischt, für was haben wir dann überhaupt noch mit anderen zu tun, für was haben wir denn selbst überhaupt noch Werte, eine Vorstellung von dem was wir wollen und nicht wollen?

Gebe ich ein Beispiel wie das mit dem Gewaltverbrechen, da schreien die meisten dann: Nein, oh Gott, das ist ja ganz was anderes!

Wo ist das denn was anderes? Für mich ist es genauso ungut, dabei zuzusehen, wie anderen wehgetan wird (wissentlich), wie es geschehen zu lassen, dass einem selbst wehgetan wird. Nur weil man sich wehrt heißt das doch nicht, dass man nicht trotzdem die Wunden ansehen kann, die bei einem dahinter liegen! Man kann trotzdem oder gerade deswegen daraus lernen und daran wachsen.

Es sei natürlich unterschieden zwischen Kleinigkeiten und Dingen, die es wert sind, seinen Allerwertesten vom Sofa zu heben und den Mund einmal aufzumachen. Und die Grenze zu finden, das ist selbstverständlich jedem selbst überlassen.

Aber man frage sich doch bitte bei aller Selbstfindung, wo sind die Werte hingekommen wie zueinander stehen, in guten wie in schlechten Zeiten… Was bedeutet für euch Bruder, Schwester, Freund? Was bedeutet euch eure eigene Seele?

Warum herrscht in weiten Gebieten ein: „Sendet Licht und Liebe..“ und in Klammern dahinter: „Und bewegt bloß keinen Finger. Mischt euch nicht ein. Ihr könntet ja verurteilt werden, zwischen die Fronten kommen.“

Möchte sich vielleicht mal jemand fragen, warum das so ist? Was triggert der Streit von zwei anderen bei mir selbst? Wegschauen ist soviel leichter… zumindest für viele. Es ist so leicht zu sagen: „Wenn Du in was Negatives Energie gibst, dann nährst Du es doch nur!“ Könnte man nicht manchmal zugeben: „Ja ich würde Dir gerne helfen, aber ich trau mich selber nicht…“

Wie oft erlebe ich es an meinen Schmuckständen oder im Laden, dass Menschen absolut begeistert sind von einem Schmuckstück. Es passt optisch, energetisch, alles super. Und dann kommt der Zweifler… Und der lässt sie dann einen weiteren spirituellen Satz sagen: „Wenn es wirklich MEINE Kette ist, dann ist sie auch noch da, wenn ich das nächste Mal komme.“

Nein. So ist das eben nicht IMMER. Manchmal kauft dann auch ein anderer die Kette, selbst wenn sie ihm oder ihr eventuell nicht ganz so gut passt. Und dann kommen sie wieder…und versuchen ihre Enttäuschung mit dem nächsten Spruch zu verbergen: „Okay, dann war es wohl nicht für mich.“

War es nicht für dich, war es nicht für euch??? Sicher? Oder hat es am Mut zur Entscheidung gefehlt und hat man lieber den Kopf, als das Herz entscheiden lassen?

Es gibt im Leben soetwas wie verpasste Gelegenheiten. Nicht immer ist alles gut so wie es ist, manchmal hätte man auch einfach was tun sollen! In die Aktivität kommen sollen, die Sache in die Hand nehmen, nicht zusehen wie ein anderer Mensch untergeht weil der ja seine eigenen Erfahrungen machen soll. Für nicht wenige ist es eine Lernaufgabe im Leben, wieder zu sehen, wo sie vom reinen SEIN ins TUN kommen können. So viele weise Worte. So viele weise Postings. Und sie haben alle ihre Berechtigung.

Nur ich möchte den, dem dieser Beitrag etwas bedeutet hat, der ein wenig ins Zweifeln gekommen ist, Mut zusprechen. Trau Dich! Manche Schritte schneller zu gehen, öfter den Bauch entscheiden zu lassen, Dich nicht immer vorher zwanzig Mal abzusichern ob auch wirklich nichts schiefgehen kann (das kann es immer – so ist das Leben). Überlege dir gut, wenn du nichts tust. Dies ist genauso eine Entscheidung, wie es eine Entscheidung ist, beim Gewaltverbrechen dazwischen zu gehen oder zumindest die Polizei zu rufen.

Dann heißt es vielleicht nicht Zivilcourage. Ich nenne es gerne Lebenscourage.

Manche Teile deiner Seele kannst du Dir selbst zurückholen, ohne einen Schamanen zu konsultieren. Und zwar indem Du herauskommst aus dem, was Dich bisher gefangen hielt.

Am Schluss ist es trotzdem gut, Dinge in Liebe anzunehmen. Und die Liebe bleibt weiterhin die wichtigste Kraft, das Licht ist stärker als das Dunkel.

Jedoch geben uns unsere Geister nicht umsonst öfter „Arschtritte“ oder wir werden krank, die Dinge laufen nicht, wenn wir uns nicht an die Hinweise gehalten haben, wenn wir nicht den Mut haben, ins Handeln zu kommen. Wenn wir nicht für uns und für andere einstehen können mit gutem Gewissen. Weil wir wissen wo und für was wir stehen.

Soweit ich es kann versuche ich mein Leben so zu leben. Damit macht man sich bei weitem nicht nur Freunde. Damit bringt man einige Leute dazu, einem ziemlich weh zu tun. Damit versuche ich, auch Leuten zu helfen, die zu mir als Schamanin zur Beratung kommen: Indem ich ihnen die eigene Kraft aufzeigen will. Die Männerkraft, die Frauenkraft, die Seelenkraft. Sie versuche wieder mit zu erwecken. Mögliche Fremdeinflüsse die einen blockieren zu entfernen. Und dann raus.

Denn das Leben ist zum Leben, Lieben, Fehler machen und draus lernen da.

Alles Liebe. Gute. Und Starke.

Eure CHIA

One Comment

  • Angela Gasch

    Danke liebe Chia..für Deine klaren Worte…ich stehe neben Dir…der ,, Trainingsanzug“hat mir besonders gut gefallen…um unsere Arbeit rankt viel Romantik und es gilt sehr achtsam zu sein, nicht die Flucht dorthin anzutreten…es machen schon sehr viele unserer KollegInnen..diese Flucht hat ernste Konsequenzen…die gesunde Erdung ist absolute Basis für eine gesunde Arbeit..auch als SchamanIn..wir reden immer von Ganzheit…dann gehören unsere Füße auch dazu…Schritte im hier und jetzt zu tun..unsere Mund…Dinge zu sagen, die nicht heilig, aber ehrlich und authentisch sind..und unsere Zweifel und Unsicherheit an mancher Stelle durch Mut zu überwinden und für unser Herz einzustehen…dann gibt es bei mir das Schwert in meiner Rechten…viel in ,,unseren Kreisen“ diskutiert..viel abgelehnt…ich habe ein Schwert und ich arbeite für das Licht…für die Liebe…und begegne auf diesem Weg auch in meinem persönlichen Leben unlichten Wesen und unlichte Ereignissen…also nutze ich mein Schwert…es ist nicht aus Metall….aber es ist präsent..es hat keine Klinge…aber ist hat die Kraft eine eindrucksvolle Grenze zu ziehen…zu meinem Schutze und zum Schutze aller…ja ich habe Macht…ich habe eine große Verantwortung und dafür setze ich mich ein..im Innen und in Aussen…für mich und für andere…in diesem Sinne…die mit der Erde läuft…mit dem Himmel fliegt und den Kreis schließt…thank you for bringing us together and allowing us to sing the song of life…

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